Leopold Kozeluch

[329] Leopold Kozeluch, geb. zu Wellwarn unweit Prag 1753, einer der beliebtesten unter den jetzigen Componisten. Schon im neunten Jahre kam er nach Prag, um hier die Musik zu studiren, und im achtzehnten Jahre machte er seinen ersten Versuch in der Composition eines Ballets fürs Prager Theater, zur allgemeinen Zufriedenheit und mit solchem Glücke, daß er an vier und zwanzig Ballets, auch Pantomimen, nach[329] einander componiren mußte. In Wien, wohin er sich nachher wandte, bildete er sich noch mehr, und schreibt unermüdet fort. Seine vielen Clavier-Sonaten, die sich in den Händen der meisten Liebhaber, besonders auch der Damen, befinden, so wie seine übrigen Arbeiten, Concerts, Sinfonien etc. die alle in großer Menge gestochen vorhanden sind, haben Munterkeit und gefällige Melodien zum Gepräge. Seit 1792 hat er des unsterblichen Mozarts Stelle als Kapellmeister am kaiserlichen Hofe zu Wien erhalten. So häufig und allgemein bekannt die Arbeiten von ihm sind, so selten und sparsam sind, leider! die Werke seines Onkels,

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 329-330.
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