[280] Numa Pompilius, der zweite unter den Römischen Königen, war im Jahr 716 vor Chr. Geburt zum Nachfolger des ermordeten Romulus erwählt worden. Er gehörte zu den Sabinern, die unter der Regierung seines Vorgängers zu Römischen Staatsbürgern aufgenommen worden waren, und mußte sich daher von Cures nach Rom begeben. Durch mancherlei gute Gesetze und nützliche Einrichtungen hat er sich den Ruhm eines weisen und gerechtigkeitsliebenden Fürsten erworben. Weit entfernt von dem kriegerischen Geiste seines Zeitalters, suchte er die rauhen Sitten seines Volks mit Hülfe der Religion zu mildern. Er machte zu dem Ende viele Verbesserungen in derselben, errichtete mehrere Priesterclassen, und ward auf diese Weise der eigentliche Stifter der Römischen Religion. Eben so hat er sich auch um den Calender der Römer verdient gemacht, indem er zu den 10 Monathen des Jahrs noch den Januar und Februar hinzufügte und ein Mondenjahr von 354 Tagen einführte. Außerdem beförderte er den Ackerbau und überhaupt alle Geschäfte des Friedens. – Um seinen Gesetzen und neuen Einrichtungen Eingang zu verschaffen, gab er vor, daß er alles auf Geheiß der Nymphe Egeria (s. diesen Art.) thue. Er starb nach einer mehr als vierzigjährigen Regierung, welche durch keinen Krieg gestört wurde, und den Wohlstand des Römischen Staats merklich erhöhte.