Seleucus

[219] Seleucus (von seinen vielen Siegen Nicanor genannt), ein Sohn des Antiochus, war einer der tapfersten Heerführer Alexanders des Großen, nach dessen Tode er sich zum König von Syrien machte, welches denn auch nach seinem Namen das Reich der [219] Seleuciden genannt, nicht minder auch von dieser Zeit an (12 Jahre nach Alexanders Tode) eine eigne Zeitrechnung (Aera Seleucidarum) geführt wurde. Nach mehrern glücklichen Kriegen gegen Antigonus, Demetrius und Lysimachus wurde er in seinem 78. Jahre, da er eben gegen Thracien und Macedonien zu Felde ziehen wollte, von einem seiner Höflinge, Ptolemäus Ceraunius, ermordet. Tapferkeit und Erfahrung, Weisheit und Menschenliebe hatten diesen berühmten König zu einem würdigen Regenten gemacht. Er ehrte und liebte die Wissenschaften, und schickte unter andern den Griechen die Bucher und kostbaren Denkmähler, namentlich auch die Statüen des Hermodius und Aristogiton, die ihnen Xerxes genommen hatte, zurück; aus Dankbarkeit setzten die Griechen seine Statue am Eingange des Porticus ihrer Akademie auf. – In Asien ließ er 34 Städte erbauen, die er mit Griechischen Colonien bevölkerte. Er war Vater und Wohlthäter seiner Unterthanen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 219-220.
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