St. Domingo. Das inconsequente und schwankende Verfahren der Franzosen im Anfange der Revolution gegen ihre Colonien, denen sie nicht gleiche Rechte mit den übrigen Französischen Bürgern zugestehen wollten, erregte große Unruhen, vorzüglich in Domingo, und machte es den Engländern um so leichter, Eroberungen daselbst zu machen, je weniger die Franzosen selbst ihre Sorgfalt auf die Colonien richteten; und wären von Seiten Englands die Unternehmungen gegen die Französischen Antillen gehörig unterstützt worden, so ist kein Zweifel, daß die Engländer sich ganz Meister davon hätten machen können. Da aber die erwähnte Unterstützung lange ausblieb, und die Franzosen unterdessen die Wichtigkeit ihrer Colonien besser einsehen lernten; so wurden die Engländer bald in ihren Fortschritten gehemmt, wozu auch das Decret der National-Versammlung vom 4. Febr. 1794, welches den Negern und allen Sclaven auf den Französischen Colonien die Freiheit gab, beitrug, zu Folge dessen sich die Neger zur Vertreibung der Britten bewaffnen ließen. Die Engländer behaupteten sich indeß auf St. Domingo, und wußten sich fast von der ganzen Westseite dieser Insel Meister zu machen; auch ist ein überaus großer Theil der Insel Englisch gesinnt, vorzüglich in dem von Spanien an Frankreich abgetretenen Theile. Das erwähnte Decret, welches die Neger nicht sowohl in freie als in zügellose Menschen verwandelte, hat übrigens, wie leicht vorherzusehen war, große innerliche Unruhen und Verheerungen veranlaßt, vorzüglich unter der Handhabung der Französischen Commissarien, welche den General Rochambeau, unter dessen Verwaltung die Insel einer leidlichen Ruhe genoß, am 10. Mai 1796 ablöseten, unter denen sich vorzüglich Sauthonax auszeichnete, und welche in dem südlichen Theile die größte Zwietracht hervorbrachten. Diese Zwietracht, verbunden mit der erwähnten Zuneigung der Insulaner, würden die Engländer gewiß benutzt haben, sich von der ganzen Insel Meister zu machen, wenn nicht das gelbe Fieber so große Verwüstungen unter ihnen angerichtet hätte.
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