Santo Domingo [2]

[592] Santo Domingo, Hauptstadt der Dominikanischen Republik (s. d.), liegt auf der Südküste der Insel Haïti, unter 18°28´ nördl. Br., inmitten einer fruchtbaren Ebene (Los Llanos), an der Mündung des Ozama, auf dem nur kleinere Schiffe über die Barre an der Mündung bis zur Stadt gelangen können, während größere auf der schutzlosen Reede ankern müssen, hat gerade, ungepflasterte Straßen, eine 1514 bis 1540 erbaute gotische Kathedrale, in der bis 1794 die Gebeine des Kolumbus ruhten, Jesuitenkollegium, jetzt Militärmagazin, Arsenal, Kasernen, Lehrerseminar, Gewerbeschule, Marineschule, Schulen für Malerei, Musik, Telegraphie, öffentliche Bibliothek, Hospitäler, ist Sitz der Regierung, des obersten Gerichtshofs, eines Zivil- und Militärgouverneurs der Provinz S., eines katholischen Erzbischofs und deutschen Konsuls und hat etwa 20,000 Einw., die nicht unbedeutenden Handel (Ausfuhr von Zucker) treiben. In den durch zwei Forts und Batterien verteidigten Hafen liefen 1893: 192 Schiffe von 102,532 Ton. ein. Die Stadt wurde als die erste in der Neuen Welt 1496 von Bartolomeo Colon gegründet. Von den Engländern wurde sie 1586, durch Erdbeben 1689 und 1691 teilweise zerstört. 1801 nahm sie Toussaint Louverture für Frankreich in Besitz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 592.
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