[92] Teneriffa, eine von den größern Canarischen Inseln, den Spaniern gehörig und jetzt der Schlupfwinkel der Franz. Kaper. Auf dieser Insel befindet sich der bekannte Berg Pico, der über 10,452 Pariser Fuß hoch ist, zur See auf 60, ja bei schönem Wetter auf 80 Meilen weit gesehen werden kann, und von welchem die Feldmesser den ersten Meridian ziehen. – Im Grunde besteht die ganze Insel aus diesem einzigen Berge. Der Boden ist mit verkalkten Steinen [92] und Lava bedeckt, aber gleichwohl sehr fruchtbar und reich an Wein, Zucker, Orseille, Honig, Wachs und edleren Früchten. Ein immerwährender Frühling macht den Aufenthalt hier sehr angenehm. Die Hauptstadt ist Sta. Cruz, eine ziemlich regelmäßig gebaute Stadt von ungefähr 1000 Häusern. Im Jahr 1797 versuchte eine Abtheilung der Englischen Flotte des Lords St. Vincent, unter dem Admiral Nelson, eine Landung auf dieser Insel, die aber von den Spaniern so übel empfangen wurde, daß sie sich mit großem Verluste zurückziehen mußte; seitdem wird die Insel mit Französischen Waren eben so versehen, wie vormahls mit Englischen.
Brockhaus-1809: Teneriffa