[191] Der Palankin ist eine ganz besondre in Ostindien sehr gebräuchliche Art von Tragsessel mit 4 Füßen und mit einem ziemlich hohen Geländer ringsum, so wie mit einer gewölbten Decke von Bambusstäben, inwendig aber mit einer weichen Matrazze und einigen Kissen belegt, überdies auch noch mit einem bis auf den Boden reichenden Vorhang versehen, damit man ihn, auf den Fall, daß man in dem Palankin schlafen will, herunter lassen kann. Er wird von 4 Trägern (Kulies) auf den Schultern getragen, welchen 4 andre zum Abwechseln beigesellt sind, und welche eine ganz besondre Klasse unter den Suders, der letzten indischen Kaste, ausmachen, die in jeder Stadt und jedem Dorfe ihren eignen Vorsteher haben, welcher mit den Reisenden, die sich eines solchen Palankins – eines sehr bequemen und angenehmen Transportmittels – bedienen wollen, den Akkord abschließt. Oefters bedient man sich auch dieses Palankins, um theils aus Mangel an Platz in den Herbergen, theils auch aus andern Gründen darin zu schlafen; übrigens aber reist man damit immer schnell genug, und die Träger beobachten dabei einen gewissen Taktschritt, den sie wohl auch von Zeit zu Zeit mit der Stimme angeben, und sich dann zur gehörigen Zeit mit äußerster Bequemlichkeit ablösen. Zugleich sind es sehr ehrliche gutmüthige und dienstfertige Leute.