[466] Die Hyäne ist eine ins Hundegeschlecht gehörige Thiergattung, deren es besonders zwei Gattungen giebt: 1) die gestreifte, welche das zornigste, bösartigste und gierigste Thier dieses ganzen Geschlechts ist. Seine Größe ist die eines ansehnlichen Hundes, hat lange zugespitzte Ohren, aufrechtstehende Mähne, borstenähnliche Haare. Ein schmuziges Weißgran ist seine Hauptfarbe, und vom Rücken laufen schwarzbraune Streifen herab. Den Heerden thut dieses Thier, welches auch Abendwolf genannt wird, sehr großen Schaden; das Gebiß ist fürchterlich, und die Stärke des Thieres so groß, daß es oft mit dem Löwen anbindet, obgleich meistens unterliegt. Seine Stimme ist fürchterlich, besonders des Nachts, und ein Gemisch von Gebrumm und Gebell. Das Vaterland dieser Hyäne ist der Caucasus, Syrien, Persien etc. und beinahe ganz Afrika: ihr Fleisch, obgleich sehr übel riechend, wird von den [466] Egyptern gegessen. 2) Die gefleckte Hyäne, auch der gefleckte Wolf, kommt der Gestalt nach mehr dem Wolfe gleich, übertrifft an Größe noch jene gestreifte Hyäne, und ist nicht weniger grausam und raubgierig: am häufigsten wohnt sie am Vorgebirge der guten Hoffnung.