Die Periode

[231] [231] Die Periode (a. d. Griech. – eigentlich der Umlauf) heißt in der Chronologie eine gewisse Reihe von Jahren, dann heißt sie ein Zeitraum, nach dessen Verlauf Etwas zu Ende geht und wieder von vorne anfängt (s. d. A. Cyclus i. d. N.). So ist z. B. die von Joseph Scaliger eingeführte Julianische Periode eine Reihe von 7980 Jahren, nach deren Verlauf die Sonnen- und Mond-Cykel zugleich mit dem Indictions-Cykel alle insgesammt sich von neuem anfangen; ferner die Dionysische (per. Dionysiana), von 532 Jahren, nach deren Verlauf, dem Dionysius zu Folge, die Neu- und Vollmonden auf dieselben Tage des Julianischen Jahres fallen, auf welche sie in dem ersten Jahre sielen u. s. f. Daher wird auch Periodologie eben jene Lehre von den Perioden genannt; und so auch Periodisch: innerhalb gewissen bestimmten Zeiträumen erscheinend, z. B. periodische Schriften, periodische Krankheiten etc.

Uebrigens heist in der Redekunst bekanntermaßen Periode ein Theil der Rede, welcher aus mehreren unter einander verbundenen Sätzen besteht und einen vollkommenen Sinn für sich enthält.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 231-232.
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