[398] Egidius Gobelin (spr. Gobeleng), eigentlich ein berühmter Schönfärber von Rheims. Er kam unter Franz I. nach Paris, und etablirte sich da, wo auch in der Folge die berühmt gewordenen Tapeten
die Gobelins (spr. Gobelengs) gefertiget wurden. Es sind dies gewirkte Tapeten, welche in Frankreich eine lange Zeit großes Aufsehen gemacht haben, und besonders unter Heinrich IV. ganz vorzüglich gearbeitet waren. Zwar weiß man nicht, ob dem obigen Färber, Gobelin, der hauptsächlich die Kunst besaß, in Scharlach sehr schön zu färben, jene Erfindung zuzuschreiben sei; indessen, da dieser Mann mehrere glückliche Erfindungen machte, so ist es wahrscheinlich, daß auch diese Tapeten sich von ihm herschreiben, und vielleicht erst unter Heinrich IV. auf einen höhern Grad gebracht wurden.