J. B. Viotti

[465] [465] J. B. Viotti, einer der berühmtesten Violinspieler geb. zu Turin. Er, ein Schüler des als Compositeur und Violinist bekannten Pugnani, hatte lange Zeit die Bewunderung von Paris am Concert spirituel auf sich gezogen, und fand dann zu London, wo er für den ersten Virtuosen in der Welt gehalten wurde, dasselbe Glück und denselben Beifall. Ungefähr im Jahr 1798 mußte er England, wie man versichert, einer unverdienten Beschuldigung wegen verlassen: er ging nach Hamburg, wo er sich einige Zeit auf dem Landsitze eines Freundes aufhielt und hier unter andern sich das große Verdienst erwarb, den jungen Pixis ungefähr drei Vierteljahr lang durch seinen Unterricht zu der Vollkommenheit zu bringen, die diesen jungen Künstler so auszeichnend berühmt gemacht hat – doch wurden in der Folge seine Angelegenheiten zu London wieder in die vorige Lage gesetzt und er kehrte wieder dorthin zurück. Ein starker voller Ton, unbeschreibliche Fertigkeit, Reinheit und Präcision, verbunden mit der reitzendsten Einfachheit, machen die Hauptzüge seines Spiels aus.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 465-466.
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