[337] Ölberg (der), jener aus der heiligen Geschichte besonders durch Jesu wiederholten Besuch berühmte Berg, liegt östl. von Jerusalem durch das Thal Kidron von der Stadt getrennt und ungefähr 1/2 Stunde davon entfernt. Seinen Namen hat er von den Ölbäumen, welche dort in früherer Zeit vermuthlich in größerer Anzahl wuchsen als jetzt an seinem westl. Abhange; gegen O. ist er steiler und der Kalkstein liegt dort zu Tage, seine Höhe aber ist beträchtlich genug, um die Aussicht bis ans Mittelmeer westl. und bis ans todte Meer südöstl. zu gestatten. Schon in sehr früher Zeit galt der Ölberg bei den Hebräern als ein gewohnter Betort und Salomo errichtete dort in seiner Verirrung Götzenaltäre, wovon die südl. Spitze des Berges der »Berg des Ärgernisses« heißt. Am Fuße des Berges werden einige alte Ölbäume von den lat. Mönchen in ihrem dortigen Garten sorgsam gepflegt, weil sie noch aus der Zeit Christi herrühren sollen. Auch die Höhle wird am Ölberge gezeigt, wo Jesus in der Nacht seiner Gefangennehmung betete, sowie das Felsenstück, wo die Apostel unterdessen schliefen; durch eine Mauer abgesondert ist ferner der Ort, wo er durch den Kuß des Judas verrathen wurde, und ebenso werden noch mehre andere Punkte der Umgebung mit im N. T. erzählten Ereignissen in Verbindung gebracht.