Angeln

[82] Angeln ist der Name eines deutschen Volksstammes, der in den frühsten Zeiten seine Wohnsitze auf dem rechten Elbufer hatte, später aber sich auf dem linken, in der Gegend, wo jetzt Magdeburg liegt, niederließ. Von hier wahrscheinlich durch die alten Bewohner, die Longobarden, wieder verdrängt, siedelte sich ein Theil derselben unter den Thüringern an, wo sich noch im 9. Jahrh. ein Angelgau findet; ein anderer ließ sich im kimbrischen Chersones, zwischen Schleswig und Flensburg, nieder, welche Gegend noch jetzt den Namen Angeln führt und auf etwa 14 ! M. 30,000 Einw. zählt, die durch eigenthümliche Mundart, kräftigen Körperbau und Selbstgefühl sich auszeichnen. Auch auf den benachbarten dän. Inseln wohnten Angeln, die zu Anfange des 5. Jahrh. im Verein mit den Sachsen, ihren Nachbarn, von Hengist und Horsa angeführt, nach Britannien überschifften, wo nach der Gründung des angelsächs. Reiches ihr Name in dem von England bis auf den heutigen Tag fortlebt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 82.
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