Golkonda

[238] Golkonda. Insgemein pflegte man früher den im Dekan, d.h. in dem südl. von dem Flusse Nerbuddah liegenden Theile Hindostans befindlichen Staat des Nizam, der von den Briten abhängig ist und etwa 4500 ! M. mit 10 Mill. Einw. beherrscht, das Königreich Golkonda zu nennen. In der neuern Zeit nennt man dieses Land gewöhnlich nach dem Namen der Hauptstadt das Königreich Hyderabad. Unweit von dieser letztern liegt G., das vormals Hauptstadt des den mittlern Theil des Dekan umfassenden Königreichs Telingana war. Sie liegt auf einem Berge, und ihre starken Festungswerke sind in der Geschichte Hindostans hochberühmt. Jetzt dient das Fort zu einem Staatsgefängnisse. Diamantgruben hat zwar G. in seinen Umgebungen gar nicht, es werden aber im dortigen Fort die in der Umgegend gefundenen Diamanten geschliffen, und die Stadt ist daher gleichsam der Stapelplatz für diese kostbare Waare.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 238-239.
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