Hellespont

[371] Hellespont ist der altgriech. Name der jetzigen Straße der Dardanellen, welcher von der in dieser Meerenge ertrunkenen Helle abgeleitet wird. (S. Argonauten.) Der Hellespont hat eine so geringe Breite, daß Xerxes, als er auszog, Griechenland (s.d.) zu erobern, an zwei Stellen Brücken über ihn schlagen ließ, um sein Heer überzusetzen. Als das ungestüme Meer die Brücke nicht leiden wollte, ließ es der übermüthige Perserkönig mit Ruthen schlagen, damit es gehorche. Auch schwamm Leander zu seiner geliebten Hero über den Hellespont. Diese war eine Priesterin der Venus, und um mit dem geliebten, jenseit des Meeres wohnenden Jüngling allnächtlich zusammenzukommen, hing sie am Thurm im Meere, wo sie sich trafen, eine Leuchte aus, welche dem kühnen Schwimmer durch die Fluten leuchtete. Einst löschte der Sturm die Leuchte, Hero wartete vergebens auf den Geliebten, der Morgen zeigte ihr den von den Wellen angespülten Leichnam und Hero stürzte sich selbst in das treulose Meer. Mehre Dichter haben die Liebe und das Ende Hero's und Leander's besungen, unter ihnen auch Schiller.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 371.
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