Hetairen

[385] Hetairen oder Hetären, d.h. Freundinnen, hießen bei den alten Griechen Frauen, welche, gewöhnlich Ausländerinnen, in den griech. Städten ein freies Leben führten, dabei größtentheils durch Anmuth, Schönheit und Bildung sich auszeichneten und die angesehensten Staatsmänner, Philosophen, Künstler u.s.w. um sich versammelten. Sie waren zwar größtentheils Buhlerinnen, standen aber durch Bildung und öffentliche Meinung weit über der verworfenen Classe der Freudenmädchen unserer Zeit. Sie haben zum Theil eine hohe Berühmtheit erlangt, wie Aspasia (s.d.), Phryne, Lais, Leontium und Andere, und wurden von den berühmtesten Bildhauern und Schriftstellern verewigt. In Athen wurde wahrscheinlich jede weder einheimische noch als Sklavin dienende Frau Hetaire genannt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 385.
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