[393] Hochkirchen, ein sächs. Dorf in der Oberlausitz auf einer Anhöhe, an der Straße zwischen Bautzen und Löbau, ist durch zwei in und bei ihm gelieferte Schlachten bekannt. Der östr. General Daun stand 1758 mit 50,000 M. in einem festen Lager bei Löbau, und König Friedrich II. hatte die Gegend um H. mit 28,000 M. besetzt, als jener in den ersten Morgenstunden des 14. Oct. das preuß. Heer, welches er von allen Seiten eingeschlossen hatte, überfiel. Dichter Nebel begünstigte das Unternehmen der Östreicher; trotz der verzweifeltsten Gegenwehr wurden die Preußen vollständig geschlagen, denn die Verwirrung der aus dem Schlafe Aufgeschreckten und die Dunkelheit wachten jede Ordnung unter ihnen unmöglich. Auf der Höhe von Dresa gelang es dennoch dem Könige, bei dem ersten Tageslichte sein Heer in Schlachtordnung zu stellen. Er zog sich nun in möglichster Ordnung zurück; aber mehr als 100 Kanonen blieben in den Händen der Östreicher, und 9000 Preußen waren theils gefallen, theils verwundet. Unter den Gefallenen waren Friedrich's Jugendfreund, der General Keith, und ein Prinz von Braunschweig, unter den Verwundeten fast alle Generale. Der König selbst hatte sich den drohendsten Gefahren ausgesetzt. Die zweite Schlacht, von der H. Zeuge war, ist die Schlacht bei Bautzen (s.d.).