Schneider

[100] Schneider (Eulogius), 1756 zu Wipfeld im Würzburgischen geboren, wurde 1786 Hofprediger des Herzogs von Würtemberg. Allzu freie Äußerungen zogen seine Entlassung nach sich und hierauf berief ihn der Kurfürst von Köln als Professor nach Bonn. Er war ein talentvoller Mensch und zeichnete sich als Dichter vortheilhaft aus. Ergriffen von dem aus Frankreich kommenden Freiheitsschwindel, ließ er aber sein Amt in Stiche und ging nach Strasburg, wo er sich bald als einer der wüthendsten Demagogen hervorthat. Er wurde 1791 Vicar des Bischofs von Strasburg, 1792 Maire zu Hagenau und endlich Civilcommissair bei der Armee im Elsaß. Im Sinne der Schreckensregierung wüthete er in der Umgegend von Strasburg, indem die Guillotine sein stets thätiger Reisegesellschafter war. Sein Hochmuth fällte ihn endlich, 1793 ward er verhaftet, nach Paris gebracht und hier 1794 hingerichtet. Seine »Gedichte« erschienen zuerst in Frankfurt 1790 und in 5. Aufl. 1813.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 100.
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