Seidenpflanze

[157] Seidenpflanze (die syrische), lat. Asclepias syriaca, ist ein in Virginien einheimisches, ausdauerndes Gewächs, welches eine sehr elastische, seidenartige Samenwolle hat, die man verspinnen und verfilzen kann. Man hat sie häufig zum Anbau empfohlen, aber den aus der Samenwolle derselben gefertigten Zeuchen vorgeworfen, daß sie eine geringe Haltbarkeit besäßen, indem die Fäden leicht ausfaserten. Dagegen haben sich die aus ihr gefertigten Hüte als schön und haltbar bewiesen. Sehr brauchbar ist die Wolle zur Bereitung von Watte, Polstern der Stühle u. dergl. Die Stengel enthalten einen langen, dem Flachs ähnlichen Bast und sind zur Papierfabrikation benutzt worden. Die Pflanze enthält einen scharfen Milchsaft, welchen man zu Fliegengift benutzt. In Amerika soll man die jungen Schossen wie Spargel zubereitet genießen. – Verwandt ist ihr die in Deutschland wildwachsende Schwalbenwurzel, lat. Asclepias vincetoxicum, welche jedoch kleiner bleibt und eine gröbere Samenwolle hat, dagegen auch feineres und festeres Bast enthält.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 157.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: