Seldschûken

[162] Seldschûken ist der Name einer türk. Dynastie, deren Mitglieder im 11. Jahrh. die eigentlichen Herrscher im Khalifate Bagdad waren. Eine aus mehren türk. Stämmen gemischte Horde überschritt nämlich im 10. Jahrh. unter Seldschuk erobernd den Amu, und Seldschuk's Enkel, Togrul beg, zum Sultan ausgerufen, erhielt von dem schwachen Khalifen in Bagdad die Würde eines Emir al Omrah (1056), in welcher ihm Alp Arslan (1063–72) und der berühmte Melek Schah Dschelaleddin (1072–92) folgten. Das Reich des Letztern erstreckte sich von dem mittelländ. Meere bis über einen Theil von Persien. Bald nach ihm zerfiel dasselbe, und von den verschiedenen daraus hervorgegangenen seldschukischen Dynastien ist die bekannteste die von Iconium, die auch am längsten, nämlich bis 1308, bestand. Die Geschichte der Seldschuken ist eng mit der der. Kreuzzüge verwebt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 162.
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