Tang

[361] Tang heißt eine Classe von Meergewächsen, zu denen auch das bekannte Seegras (s.d.) gehört. Besonders merkwürdig ist der Tang, welchen man westl. von den canarischen Inseln in Gestalt großer schwimmender Inseln findet, die den Schiffern den Durchgang so erschweren, daß oft die Beile zu Hülfe genommen werden müssen, um einen Weg zu bahnen. Wenn diese Pflanzen, welche Beerentang sein sollen, im Meere wurzeln, so erreichen sie eine Höhe, welche die aller übrigen Pflanzen übertrifft, denn man hat unter diesen Wiesen oft bei 500 Ellen noch keinen Grund mit dem Senkblei finden können. Der Raum, welcher auf diese Weise größtentheils mit Tang bedeckt ist, ist so groß wie der Flächenraum Frankreichs. In allen Tangarten hat die Chemie Jodine entdeckt. Eßbar sind der Zuckerriementang, der Seekohl und einige andere Arten. In Norwegen benutzt man den gesägten Tang zur Viehfütterung. Das irländ. oder Seeperlenmoos ist eine Tangart, die man in Brustkrankheiten als schleimiges Mittel angewendet hat. Es enthält sehr viel Gallert. Das sogenannte Wurmmoos, eine Mischung verschiedener Tangarten, wird gegen Eingeweidewürmer gebraucht. Aus mehren Tangarten gewinnt man nach der Verbrennung Soda.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 361.
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