Zwölf Nächte

[827] Zwölf Nächte. Die zwölf Nächte und Tage vom ersten Weihnachtsfeiertage bis zum h. drei Königstage (s. Epiphania) sind dem Volks- und Aberglauben lange eine bedeutungsreiche Zeit gewesen und sind es in vielen Gegenden noch. An die heilige Beziehung dieser Zeit, welche die Nachfeier des Christfestes umschließt, wurden die seltsamsten abergläubigen Meinungen geknüpft. Gewisse Menschen sollten während derselben als Wärwölfe umgehen, es sollte gefährlich sein, in dieser Zeit Hülsenfrüchte zu genießen, an der Witterung jener 12 Tage und Nächte aber sollte das Wetter des ganzen neuen Jahres zu erkennen sein, von dem jeder Monat einem der Tage, z.B. der Jan. dem Christtage u.s.w. gleiche, wovon sich noch viele Leute so wenig wie vom Glauben an das nach dem hundertjährigen Kalender verkündete Wetter trennen können, obgleich es dafür auch nicht einen verständigen Grund gibt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 827-828.
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