[224] Blücher, Gebhard Leberecht von, Fürst von Wahlstatt, preuß. Generalfeldmarschall, geb. 16. Dez. 1742 zu Rostock, Sohn eines kurhess. Rittmeisters, nahm bei Beginn des Siebenjähr. Krieges schwed. Kriegsdienste, trat, 1760 gefangen genommen, in ein preuß. Husarenregiment, in dem er bis 1770 und wieder seit 1787 diente, und das er seit 1793 mit glänzender Tapferkeit gegen die Franzosen führte. 1806 mußte er sich mit 6000 Mann bei Ratkau ergeben. Nach dem Tilsiter Frieden Generalkommandant in Pommern und dort der Mittelpunkt aller auf Befreiung des Vaterlandes gerichteten Bestrebungen, wurde er auf Napoleons Betrieb in den Ruhestand versetzt. 1813 an die Spitze der in Schlesien gebildeten Armee gestellt, kämpfte er bei Lützen, Bautzen und Haynau und vernichtete 26. Aug. das Korps des Marschalls Macdonald an der Katzbach. 3. Okt. 1813 erzwang er bei Wartenburg den Elbübergang, siegte 16. Okt. bei Möckern über Marmont, drang 19. Okt. zuerst in Leipzig ein. Seiner schnellen Angriffsweise wegen nannte man ihn »Marschall Vorwärts«. B. überschritt am 1. Jan. 1814 bei Caub den Rhein, schlug 1. Febr. Napoleon bei La Rothière, 9. März bei Laon und erkämpfte mit der Erstürmung des Montmartre den Einzug der Monarchen in Paris 31. März 1814. Der König ernannte ihn zum Andenken des Sieges an der Katzbach 3. Juni 1814 zum Fürsten von Wahlstatt. Im Kriege von 1815 wurde er zwar bei Ligny (16. Juni) von Napoleon geschlagen, entschied aber 18. Juni den Sieg der Verbündeten bei Belle-Alliance, worauf er 7. Juli zum zweitenmal Paris besetzte. Nach Beendigung des Krieges zog sich B. auf seine Güter zurück und starb 12. Sept. 1819 zu Krieblowitz in Schlesien. Nach ihm heißt das 5. preuß. Husarenregiment »Fürst B. von Wahlstatt«. – Vgl. Scherr (4. Aufl. 1887), Blasendorff (1887).