Leipzig

1036. Leipzig.
1036. Leipzig.
Provinzen Brandenburg, Posen, Schlesien und Königreich Sachsen. I. (Karten)
Provinzen Brandenburg, Posen, Schlesien und Königreich Sachsen. I. (Karten)
Geologische Formationen.
Geologische Formationen.

[39] Leipzig, Hauptstadt der sächs. Kreish. (3567 qkm, 1900: 1.060.632, 1905: 1.145.063 E., 1 selbständige Stadt, 6 Amtshauptmannschaften) und Amtsh. L., an der Weißen Elster, Pleiße und Parthe [Karte: Brandenburg etc. I, 5, und Tafel: Geologische Formationen 2], (1900) 456.124 E. (19.142 Katholiken, 6783 Reformierte, 6314 Israeliten), (1905) 502.570 E., Garnison, Generalkommando (19. Armeekorps), Reichs-, Land-, Amtsgericht, Reichsbankhauptstelle, Oberpost-, Königl. Lotteriedirektion, Börse, Handels-, Gewerbekammer, Universität (1409 gegründet, nächst Berlin und München die besuchteste Deutschlands, mit reichen Sammlungen [Bibliothek, 500.000 Bde.]), [39] Handelshochschule, Akademie der bildenden Künste, königl. Konservatorium für Musik, Akademie für graph. Künste und Buchgewerbe, 4 Gymnasien, 1 Realgymnasium, 5 städtische und 5 private Realschulen, Stadtbibliothek, Museum der bildenden Künste, Gewandhaus (berühmte Konzerte), Deutsches Buchhändlerhaus (1888), Buchgewerbehaus mit Buchgewerbemuseum und Gutenberghalle (1900), Grassimuseum für Kunstgewerbe und Völkerkunde (1896), neues Rathaus (1905), Völkerschlacht-Nationaldenkmal am Napoleonstein (1900 Grundsteinlegung); berühmte Messen, Weltmarkt für Rauchwaren, Mittelpunkt des deutschen Buchhandels; außerdem Industrie, bes. in Chemikalien, Maschinen, ätherischen Ölen, Spinnerei und Weberei.

L. fiel bei der Teilung Sachsens 1485 der Albertinischen Linie zu, hatte viel im Dreißigjähr. Kriege zu leiden (Schlachten bei L. 1631 und 1642, s. Breitenfeld). Vom 14. bis 20. Okt. 1813 fand bei L. zwischen den Franzosen und den Verbündeten eine Reihe von Gefechten und Schlachten statt, in denen insgesamt 500.000 Mann kämpften, und unter welchen die Kämpfe vom 16. bis 18. Okt. die Völkerschlacht von L. genannt werden. Hierdurch war die franz. Macht gebrochen. – Vgl. Große (1837-42; Neudr. 1897-99), Hasse (Messen, 1885), Wustmann (1885; 1905), Friedberg (Universität, 1898); über die Völkerschlacht Aster (1856), Wuttke (1863), Richter (1897), Friedrich (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 39-40.
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