[259] Braunkohle, dichte, erdige, holzige oder faserige Kohlenmasse mit 30-75 Proz. Kohlenstoff, braun bis pechschwarz, oft noch wohlerhaltene vegetabilische Struktur zeigend, verbrennt leicht mit rußender Flamme, bildet stellenweise bis zu 50 m mächtige Flöze in der Braunkohlenformation, den B. führenden Tertiärbildungen [Tafel: Geologische Formationen, 2]. Hervorgegangen durch langsame Vermoderung von Koniferen, Palmen, Laubhölzern und Torfmooren, befindet sich die B. in verschiedenen Stadien der Umwandlung. Sorten: Gemeine dichte B., Stückkohle, braun, mit erdigem Bruch, erdige B. (Streichkohle), braun, zerreiblich, Pech-B., dicht, dunkel, mit glänzendem Bruch, Lignit (bituminöses Holz), mit Holzstruktur, Blätterkohle (s. Papierkohle), Moorkohle, torfähnlich, filzig. Verwendung zum Heizen, zur Gasfeuerung, Rußgewinnung, zur Darstellung von Mineralölen, Paraffin, Karbolsäure, Kreosot etc. B., in allen Ländern der Erde vertreten, findet sich in Deutschland namentlich bei Leipzig, Zittau, Halle, Weißenfels, Braunschweig, in der Rheinprovinz; das berühmteste Braunkohlengebiet ist das böhmische, von Eger bis zur Elbe. [S. Beilage: ⇒ Bergbau.] – Vgl. Hotop und Wiesenthal (1902).