Camões

[304] Camões (spr. kamŏängsch), Luiz de, portug. Dichter, geb. 1524 oder 1525 zu Lissabon oder Coimbra, mußte vielleicht infolge seiner Liebe zu der Hofdame Katharina de Athaide Lissabon verlassen, war dann Soldat in Afrika und anderwärts, ging 1553 nach Goa in Ostindien, ward 1556 als Güterverwalter nach Macao verwiesen, begann hier sein berühmtes Epos »Die Lusiaden« (»Os Lusiadas«, d.i. Abkömmlinge des Lusus, Stammvaters der Portugiesen, zuerst gedruckt 1572), worin er die Heldentaten seiner Landsleute unter Vasco da Gama u.a. verherrlichte. 1569 nach Lissabon zurückgekehrt, starb er arm 10. Juni 1580. Kritische Ausg. der »Lusiaden« von Reinhardstöttner (1874) und Coelho (1880); deutsche übersetzung von Donner (3. Ausg. 1869). C.' lyrische Gedichte (zuerst 1595) deutsch von Storck (1880-85). Gesamtausg. von Braga (1874). – Biogr. von Storck (1890).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 304.
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