Daniel

[391] Danĭel (hebr., »Gott ist Richter«), ein von Ezechiel erwähnter Frommer der grauen Vorzeit. Das nach ihm genannte apokalyptische Buch, irrtümlich zu den (4) »großen Propheten« gerechnet, versetzt ihn in die Zeit Nebukadnezars und erzählt, daß D. mit in die babylon. Gefangenschaft geführt, als Weiser und Traumdeuter bei Nebukadnezar und Belsalzar zu hohen Ehren gelangt und, unter Darius dem Meder in der Löwengrube wunderbar verschont, noch bis Cyrus lebte. Das Buch entstand erst 165 v. Chr.; die spätern Zusätze wies Luther als »Stücke in D.« den Apokryphen zu. – Vgl. Kamphausen (1893).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 391.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: