Drainierung

[456] Drainierung (spr. drän-), Drainage (engl., spr. drehnĕdsch; frz., spr. dränahsch), Entwässerung des Bodens durch unterirdische Abzüge, früher mit dem Maulwurfpflug hergestellte Kanäle, oder mit Steinen (Feldsteindrain, spr. -dräng), Reisigwellen (Faschinendrain) etc. gefüllte und wieder mit Rasen bedeckte Gräben, oder aus einem glatten und einem Hohlziegel gebildete Kanäle (Hohlziegeldrain), oder abgestufte und wieder gedeckte Gräben (Hohldrain), jetzt fast nur noch Röhrendrain. Die Drainröhren werden mittels Drainröhrenpressen aus gebranntem Ton hergestellt, mittels Legestange in die mit dem Drainspaten ausgehobenen und mit dem Schwanenhals geglätteten Gräben gelegt und an den Mündungen durch eine Drahthaube verschlossen. Die Saugdrains saugen das Wasser aus dem Acker auf, die Sammeldrains leiten es weiter. Mittels eines Ventils kann mit der D. auch die Bewässerung von Wiesen verbunden werden (Petersonsches Wiesenbausystem). – Vgl. Vincent (6. Aufl. 1882), Kreuter (3. Aufl. 1887). – In der Medizin heißt D. das Einlegen von Röhren (Drains, spr. drehns) aus Kautschuk, Gummi, Glas etc. in Wunden und Fisteln, um den Abfluß des Sekrets zu erleichtern.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 456.
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