[519] Enzyklopädīe (grch.), übersichtliche Darstellung der Wissenschaften und Künste in ihrer Gesamtheit oder eines begrenzten Wissensgebietes entweder nach einem durchgreifenden logischen Prinzip gegliedert und in organischem Zusammenhange abgehandelt (systematische E.) oder nach einzelnen Stichworten in Form eines Wörterbuchs alphabetisch geordnet (alphabetische E.). Die neuere enzyklopäd Literatur beginnt mit der von den sog. franz. Enzyklopädisten (s.d.). herausgegebenen, epochemachenden »Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et métiers« (35 Bde., 1751-80). In Deutschland war das erste wissenschaftlich wertvolle Unternehmen dieser Art die vom Buchhändler Enoch Richter in Leipzig und den Professoren Ersch und Gruber in Halle 1818 begründete »Allgemeine E. der Wissenschaften und Künste« (bis 1890 erschienen 167 Bände). Eine auf Popularisierung der wissenschaftlichen Kenntnisse ausgehende Richtung begann mit dem von F. A. Brockhaus begründeten »Konversationslexikon« (s.d.), dem sich viele ähnliche Werke (von Pierer, Meyer, Herder etc.) anschlossen.