Gips

689. Gips.
689. Gips.

[683] Gips, Mineral, monoklin, und zwar in der Regel tafelförmig [Abb. 689], einfach [a] oder in Zwillingen (Schwalbenschwanzzwillingen [b]), kristallisierender wasserhaltiger schwefelsaurer Kalk, weiß, auch grau, gelblich, rötlich gefärbt, gefleckt und geadert, von geringer Härte, in etwa 400 Teilen Wasser löslich, verliert, erhitzt, sein Kristallwasser (gebrannter G.). Die durch Spalten der Kristalle erhaltenen durchsichtigen, perlmutterglänzenden Tafeln heißen Frauenglas, Fraueneis, Marienglas. Auch faserig (Faser-, Seiden-G., Federweiß), körnig (Alabaster, s.d.), schuppig (Schaum-G.), dicht und erdig tritt G. auf. Sehr verbreitet im Gebiete gewisser Sedimentärformationen. Gebrannter G. erhärtet mit Wasser zu einer steinharten Masse und wird deshalb als Zusatz zu Mörtel (Gipskalk, Sparkalk) und Zement (Gipszement), zur Verfertigung von Estrich und Gipsfiguren, Stuck, zu Verbänden (s. Gipsverband), als Zusatz zu Porzellan etc. verwendet; frischer G. dient zum Düngen. – Vgl. Böhmer und Naumann (1886), Tarnawsky (1887), Rohland (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 683.
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