Kokain

[986] Kokaīn, das wirksame Alkaloid der Blätter des Kokastrauchs (s. Erythroxylon), farblose, bitterlich schmeckende Prismen, bildet mit Säuren in Wasser leicht lösliche, schwach bittere Salze, wovon das salzsaure K., ein weißes, kristallinisches Pulver, als Cocainum hydrochlorĭcum offizinell ist. K. wirkt innerlich in kleinen Gaben anregend, in größern betäubend, dient zur Behandlung des Morphinismus und Alkoholismus; äußerlich wird es als lokales Anästhetikum (Pinselung, subkutane Einspritzung) bei Operationen benutzt. Fortgesetzte mißbräuchliche Anwendung (Kokainsucht, Kokainismus) führt zu schwerer körperlicher und geistiger Zerrüttung (Kokainomanīe). Gegenmittel bei Zufällen Einatmung von Amylnitrit.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 986.
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