Säuren

[615] Säuren, chem. Verbindungen, deren Wasserstoffatome in Berührung mit Metallen oder Metalloxyden und Hydraten durch Metalle ersetzt werden unter Bildung von Salzen. Wenn sie in Wasser löslich sind, schmecken und reagieren sie sauer (blauer Lackmusfarbstoff wird gerötet). Der Wasserstoff ist entweder direkt an ein negatives Element oder Radikal gebunden, wie in den Wasserstoff-S. [615] (Chlorwasserstoff-S. und Blau-S.), oder durch Vermittlung von Sauerstoff, wie in der Salpeter-S. (Sauerstoff-S.); die letztern können durch Wasserentziehung in Säureanhydride übergehen; nach der Zahl der ersetzbaren Wasserstoffatome (Basizität) unterscheidet man einbasische, zweibasische und mehrbasische S. Die organischen S. enthalten als charakteristische Gruppe die Karbonylgruppe. Säureanhydride sind neutrale Oxyde, die erst durch Verbindung mit Wasser S. liefern; Säureradikale (Säurereste) sind die an die Hydroxylgruppen gebundenen Reste. Wenn in Sauerstoff-S. Sauerstoff durch Schwefel ersetzt ist, entstehen die Sulfo- oder Thio-S.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 615-616.
Lizenz:
Faksimiles:
615 | 616
Kategorien: