Lykien

[98] Lykĭen, im Altertum Landschaft an der Südküste Kleinasiens, ursprünglich von den mit den Pisidern verwandten Milyern und Solymern, dann von einem wahrscheinlich indogerman. Volke, das sich Tremilen nannte und das die Griechen als Lykier bezeichneten, bewohnt. L. kam im 6. Jahrh. v. Chr. unter pers., dann unter mazedon. und syr. Oberhoheit. Seit 190 v. Chr. bildete es einen unabhängigen Städtebund, unter Kaiser Claudius röm. Provinz. Obwohl das Land vieles von griech. Kultur übernahm, behauptete es doch lange zäh seine Eigenart (s. Lykische Sprache). Merkwürdig ist seine in zahlreichen Felsengräbern erhaltene, dem Holzbau nachgebildete Steinarchitektur. – Vgl. Treuber (1887).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 98.
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