Mithridates

[196] Mithridātes, besser Mithradates, Könige von Pontus. Am berühmtesten M. VI. Eupator oder der Große, geb. um 132 v. Chr., folgte 120 seinem Vater M. V., eroberte fast alle Nachbarländer, 88 v. Chr. auch das röm. Kleinasien und die Ägäischen Inseln, ließ an einem Tage 80.000 Römer ermorden, sandte seinen Feldherrn Archelaus nach Griechenland. Dieser ward vom röm. Feldherrn Sulla nach der Einnahme Athens (86) bei Chäroneia und Orchomenos (85) geschlagen. 84 mußte M. alle Eroberungen wieder herausgeben (erster Mithridatischer Krieg, an den sich 83-81 der zweite schloß). Im dritten Mithridatischen Kriege (74-63) ward M. von Lucullus 73 und 72 geschlagen. Nachdem er 67 Pontus wiedererobert, ward er 66 von Pompejus am Lykos besiegt, floh in sein Bosporanisches Reich und ließ sich dort, durch den Verrat seiner Söhne gebeugt, töten. M. war hochgebildet, sprach 22 Sprachen und förderte griech. Wesen und griech. Kunst, blieb aber dabei nur ein gewaltiger orient. Sultan. – Vgl. Th. Reinach (1890; deutsch 1895).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 196.
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