Mohammed

[199] Mohammed (arab., d.i. der Gepriesene), Stifter des Islam (s.d.), geb. um 570 zu Mekka, Sohn Abdallahs und Aminas aus dem haschimitischen Zweige des Stammes Kureisch. 24 J. alt heiratete er die reiche Kaufmannswitwe Chadidscha (s.d.), die ihm viele Kinder gebar, darunter die Fâtime (s.d.). Schon zur Zeit, als er nach Syrien Handlungsreisen unternahm, gab er sich religiösen Betrachtungen hin. Mit 40 Jahren erreichte seine religiöse Erregung ihren Höhepunkt und kam in dem bis an sein Lebensende aufeinander folgenden Offenbarungen, die den Inhalt des Koran (s.d.) bilden, zum Ausdruck. Bei seinen Landsleuten begegnete er jedoch Hohn und Spott und Demütigungen, so daß er sich (622) entschloß, mit Abû Bekr und andern Getreuen nach Medina auszuwandern (Hidschra, s.d.), wo seine Lehre einen günstigern Boden vorfand. Von da aus unternahm er Kriegszüge gegen die Mekkaner und die jüd. Stämme, konnte 629 die erste Wallfahrt nach Mekka unternehmen, eroberte dasselbe 630, wodurch der Sieg seiner Lehre in Arabien entschieden war; gest. 8. Juni 632 in Medina; sein Grab befindet sich innerhalb der erweiterten Moschee von Medina. – Biogr. von Sprenger (3 Bde., 2. Ausg. 1868-69), Nöldeke (1863), Krehl (Bd. 1, 1884), Grimme (Tl. 1 u. 2, 1892-95), Lamairesse und Dujarric (franz., 2 Bde., 1898).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 199.
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