Arabien

Asien. I. (Karten)
Asien. I. (Karten)
Menschenrassen. II. 21. Eskimo. 22. Samojedin. 23. Chinesin. 24. Japanerin. 25. Siamesin. 26. Birmanin. 27. Lappin. 28. Tatarin. 29. Ainufrau, tätowiert. 30. Wedda. 31. Tamil. 32. Singhalesin. 33. Perserin. 34. Araberin. 35. Ägypterin. 36. Maurin. 37. Romanin. 38. Slawin. 39. Germanin, dunkel. 40. Germanin, blond.
Menschenrassen. II. 21. Eskimo. 22. Samojedin. 23. Chinesin. 24. Japanerin. 25. Siamesin. 26. Birmanin. 27. Lappin. 28. Tatarin. 29. Ainufrau, tätowiert. 30. ...

[86] [86] Arabĭen, bei den Eingeborenen Dschesîret el-Árab, bei Türken und Persern Arabistân, große Halbinsel des südwestl. Asiens (Karte: Asien I), durch die Landenge von Sues mit Afrika verbunden, über 3 Mill. qkm, ca. 31/2 Mill. E. Die ganze Halbinsel, ein hohes Tafelland, an den Küsten terrassenförmig, oft steil abfallend, mit Gipfeln bis über 3000 m (Dschebel Hadhûr Nebî Schu' áib, südwestl. bei Sana; Dschebel Achdhar in Omân), ist sehr wasserarm; schiffbare Flüsse fehlen gänzlich. Am fruchtbarsten sind die südl. Terrassenlandschaften: Palmen, Tabak, Indigo, Kaffee, Gewürz- und Spezereipflanzen. Von Tieren Kamele und Pferde am verbreitetsten, letztere hochberühmt. Einwohner, meist Araber (s.d.), teils (1/2 Mill.) wandernde Nomaden (Beduinen [Tafel: Menschenrassen II, 34]), teils seßhaft und Handel oder Feldbau treibend (Hadesi und Fellah). Religion der Islam. Viele Juden und Banianen (ind. Kaufleute), auch Neger und Somâl. Die Araber sind in zahlreiche Stämme zersplittert, deren Verfassung meist patriarchalisch. Die Stammhäupter heißen Emir, Scheich, auch Imam. Türkisch sind die Landsch. El-Hedschâs und Jemen mit Asîr im W. und El-Ahsâ (El-Hasa) im O. Unabhängige Gebiete sind Schámmar, Nédschĕd, Dehna und El-Ahkâf, zum Teil Hadramâut mit Esch-Schíhĕr und das Sultanat Omân. Im S. haben die Briten Besitzungen (zu Ostindien gerechnet; s. Beilage:Asien).

Die älteste Geschichte von A. ist dunkel. A. zerfiel in zahlreiche Landschaften, über die Fürsten (Tobba) herrschten. Größere Bedeutung erlangte in Süd-A. der Stamm der Himjariten (s.d.), der 2000 J. lang über Jemen herrschte. Die nach dem Tode Alexanders d. Gr. entstandene Verwirrung benutzten die Fürsten des nördl. A.s, unterwarfen sich einen Teil des Irak (Irak-Arabi) und gründeten das Reich Hira, während ein anderer Stamm in Syrien, am Fluß Ghassan, den Staat der Ghassaniden stiftete. Von den Römern drang Trajan 116 n. Chr. tiefer in das Innere ein; doch konnten nur die nördl. Fürsten in einiger Abhängigkeit von Rom erhalten werden.

Mohammeds Lehre, die unter den Arabern schnellen Eingang fand, einigte A. im 7. Jahrh. und machte es zum Ausgangspunkt der islamit. Bewegung, die sich große Teile Asiens, Afrikas und Europas unterwarf (s. Kalif). Mit dem Sturz des Kalifats zu Bagdad endigte 1258 die arab. Herrschaft in Asien, mit den Siegen Ferdinands des Katholischen 1492 in Europa. Im 16. Jahrh. eroberten die Türken Jemen, im 17. Jahrh. wurden sie wieder vertrieben; die Portugiesen herrschten 1508-1659 über Maskat; im Binnenlande traten seit 1770 die Wahhâbiten (s.d.) auf. Das weitere Vorschreiten der letztern wurde 1818 durch Ibrahim Pascha von Ägypten beschränkt. Die ägypt. Herrschaft dauerte bis 1840; von da an kam A. wieder unter türk. Hoheit. Seitdem hat von fremden Mächten nur England infolge der Besitznahme von Aden einigen Einfluß auf A. ausgeübt.

Neuere Reisewerke von Doughty (2 Bde., 1888), Nolde (1895), Euting (1896), Hirsch (1897); Geschichte des vorislamit. A. von Caussin de Perceval (1847) und Krehl (1863), des islamit. A. von Sédillot (2. Aufl. 1877).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 86-87.
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