Niger

Afrika. I. (Karte)
Afrika. I. (Karte)

[274] Niger, nach dem Nil und Kongo der größte Strom Afrikas [Karte: Afrika I], im Oberlaufe Dscholiba (Joliba) und Eghirreu, im Unterlaufe Kowarra, Quorra genannt, entspringt als Tembi in Oberguinea, fließt zuerst nach NO., wird bei Bammako für Dampfer schiffbar, teilt sich bei Diafarabe in zwei Arme und umschließt die 200 km lange Insel Burgu, vereinigt sich wieder im Debosee und erreicht in Kabara, dem Hafen von Timbuktu, etwa den nördlichsten Punkt seines Laufs; nach den Stromschnellen von Burrum wendet er sich nach SSO. und fließt zunächst in engem, klippenreichem Laufe bis Gomba, dann nach der Vereinigung mit dem Binue bei Lokodscha direkt südlich und mündet in einem 25.000 qkm großen Delta (Hauptarme Sombrero, Braß, Nun, Forcado und Bonny) in den Meerbusen von Guinea; Stromlänge 4160 km, Stromgebiet 2.092.000 qkm; die Schiffbarkeit ist in den einzelnen Monaten je nach dem Steigen und Fallen des Flusses verschieden; Nebenflüsse: Tankisso, Gülbi-n-Sokoto, Kaduna, Binue. Durch die Nigerschiffahrtsakte von 1885 Schiffahrtsfreiheit auf dem N. [S. Beilage: Entdeckungsreisen.] – Vgl. Rohlfs (2 Bde., 1874); Viard, »Au Bas-N.« (1885); Toutée, »Dahome, N., Touareg« (1897); Hourst, »Sur le N. etc.« (1898); Trotter, »The N. sources etc.« (1898).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 274.
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