[417] Planēten (grch.), Wandelsterne, die in nahe kreisförmigen Bahnen um die Sonne sich bewegenden und[417] von derselben erleuchteten Sterne; ihre scheinbar sehr unregelmäßigen Bewegungen hängen mit der Anordnung des Planetensystems zusammen. Die darüber aufgestellten frühern Hypothesen (insbes. die Ptolemäische und Tychonische) sind durch das Kopernikanische, durch die Keplerschen Gesetze verbesserte Weltsystem beseitigt. Jetzt sind die Bahnen der P. genau bestimmt [Tafel: Astronomie I, 5]. Der Größe nach unterscheidet man 3 Klassen der P.: die kleinen (Asteroiden, Planetoiden [Tafel: II, 12]); die 4 mittlern: Merkur, Venus, Erde, Mars [Tafel I, 6]; die 4 großen: Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun (s. die Einzelartikel). Die mittlern sind die nächsten bei der Sonne, die großen die entferntesten; für sie hat man bestimmte Zeichen eingeführt (s. Astronomische Zeichen); zwischen jenen und diesen stehen die kleinen, die durch eine mit einem Kreis umschriebene Zahl bezeichnet werden; diese hat infolge Anwendung der Photographie bereits die 500 überschritten, und unter ihnen beansprucht besonders Interesse der 1898 entdeckte kleine Planet Eros (s.d.). Außer Mars und Venus werden alle P. von Monden oder Nebenplaneten (s.d.) umgeben, Saturn außerdem von einem Ringe. Neptun ist erst aufgefunden worden (1846 durch Galle in Berlin), nach dem Leverrier rechnerisch sein Vorhandensein und seinen Ort bestimmt hatte. – Vgl. Lohse, »Planetographie« (1894).