[568] Rückert, Friedr., Dichter, geb. 16. Mai 1788 zu Schweinfurt, habilitierte sich 1811 als Philolog an der Universität Jena, ging 1816 nach Stuttgart, 1818 nach Rom, lebte dann in Coburg, ward 1826 Prof. der orient. Sprachen in Erlangen, 1814 nach Berlin berufen, privatisierte seit 1849 in Neuses bei Coburg, gest. das. 31. Jan. 1866; vorzüglicher Lyriker (bes. »Liebesfrühling«) und didaktischer Dichter (bes. »Weisheit des Brahmanen«, 1836-39), ausgezeichnet durch große Gedankenfülle und ungemeine Sprachgewalt, unübertroffener Meister der Übersetzungskunst und der Nachbildung fremder, bes. orient. Dichtformen (»Makamen des Hariri«, »Nal und Damajanti«, »Amrilkais«, »Hamasa«, »Sakuntala des Kalidasa« etc.), weniger glücklich als Dramatiker. Seine ersten Gedichte (darunter die »Geharnischten Sonette«) erschienen 1814 unter dem Namen Freimund Raimar (Reimar). – Vgl. Beyer (1868 u. 1873), Boxberger (1878), Suphan (1888), Muncker (1890). – Sein Sohn Heinr. R., Geschichtschreiber und Germanist, geb. 14. Febr. 1823 zu Coburg, seit 1852 Prof. zu Breslau, gest. das. 11. Sept. 1875; schrieb: »Kulturgeschichte des deutschen Volks in der Zeit des Übergangs aus dem Heidentum in das Christentum« (2 Bde., 1853-54), »Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache« (1875) u.a. – Biogr. von Sohr und Reifferscheid (1877-80).