Reuchlin [2]

[521] Reuchlin, Joh., gräzisiert Capnio, Humanist, geb. 22. Febr. 1455 zu Pforzheim, trat 1481 als Rat in die Dienste des Grafen Eberhard im Barte von Württemberg, lebte nach Reisen in Italien am Hofe Philipps von der [521] Pfalz, 1502-13 Vorsitzender beim schwäb. Bundesgericht, führte einen langjährigen Federkrieg gegen die Dominikaner in Köln, der die Abfassung der »Epistolae obscurorum virorum« (s.d.) veranlaßte, 1519 Prof. zu Ingolstadt, gest. 30. Juni 1522 in Liebenzell bei Hirschau; hochverdient um die bessere Gestaltung des Schulwesens; begründete eine eigene Aussprache der griech. Diphthongen (Reuchlinische Aussprache, s. Itazismus). – Biogr. von L. Geiger (1871); Briefwechsel in der »Bibliothek des Literar. Vereins« (1875).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 521-522.
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