Schießbaumwolle

[629] Schießbaumwolle, Pyroxylin, durch Umwandlung von Baumwolle bei Einwirkung von rauchender Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure sich bildende Tri-(Hexa-)nitrozellulose (s. Nitrozellulose), zuerst von Schönbein in Basel 1846 hergestellt. Trockne S. ist gegen Stoß und Schlag empfindlich und explodiert bei Erwärmung auf 136-200°. Durch Zusatz von Wasser oder Paraffin wird die S. unempfindlich gegen Stoß und Schlag. In Form von Körnern, Scheiben etc. findet sie zu Sprengzwecken ausgedehnte Verwendung. Als Geschoßtreibmittel ist sie wegen zu heftiger Wirkung unbrauchbar, dient aber als Sprengfüllung für Geschosse. Durch Umwandlung in Xyloidin wird sie zu rauchschwachem Schießpulver brauchbar. Eine alkoholisch-ätherische Lösung von S. bildet das Kollodium (s.d.). – Vgl. Escales (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 629.
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