[1022] Zeugung, Fortpflanzung (Generatĭo), das Hervorbringen neuer organischer Wesen (Tiere, Pflanzen) durch schon bestehende, ist also im Gegensatz zu der unerwiesenen Hypothese der Urzeugung (s.d.) Eltern-Z. (Tokogonie), und zwar entweder ungeschlechtlich (Monogonie) oder geschlechtlich (Amphigonie). Die Fortpflanzung geschieht stets durch bes. ausgebildete Teile des ursprünglichen Organismus und beruht auf Vermehrung der Elementarorganismen, der Zellen. Die ungeschlechtliche Z. beruht entweder auf Teilung oder auf Knospung (s.d.). Die als Zellen losgelösten Fortpflanzungsteile heißen bei den Pflanzen Keimzellen (Keimkörner, Sporen), bei den Tieren Eier. Sie werden in eigenen Organen (Sporangien, Ovarien) gebildet und können sich entweder selbständig zu neuen Organismen weiter entwickeln (Parthenogenesis, s.d.), oder bedürfen zu ihrer Weiterentwicklung der Befruchtung (s.d.). Diese Z. durch Befruchtung, die geschlechtliche Z., ist die verbreitetste und kommt durch die Vereinigung des männlichen Zeugungsmittels (des Samens) mit dem weiblichen (Ei) zustande. Same und Ei werden in besondern Organen (Geschlechtsorganen) gebildet, die entweder einem und demselben Individuum angehören (Zwitter, Monözisten, namentlich bei Pflanzen), oder auf verschiedene (Mann, Weib, Diözisten, bes. bei Tieren) verteilt sind. Zwittertiere (Hermaphroditen) befruchten sich fast immer gegenseitig, entweder gleichzeitig oder nacheinander. Vorkommen von Selbstbefruchtung ist fraglich, zumal auch die beiderlei Geschlechtsorgane an einem Individuum in der Regel nicht gleichzeitig reifen. Die Befruchtung bei getrennten Geschlechtern geschieht entweder innerhalb des weiblichen Organismus durch Vermischung der Geschlechter (Begattung), oder der Same tritt mit den isolierten Eiern außerhalb des weiblichen Organismus in Berührung. (S. Ei, Samen, Furchung, Embryo.) Geschlechtliche und ungeschlechtliche Z. können auch abwechseln (Generationswechsel, s. Ammenzeugung).