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[247] Das Pflanzenreich gliedert sich nach dem natürlichen System von Eichler wie folgt:
Das Linnésche System wird gewöhnlich Sexualsystem genannt, weil es auf den Verschiedenheiten in der Ausbildung der Sexualorgane, des Andrözeums und Gynäzeums, beruht. Linné teilte sämtliche Pflanzen in 24 Klassen ein, von denen die ersten 23 die Phanerogamen, die 24. Klasse die Kryptogamen umfassen. Die Klassen I-XX enthalten alle Pflanzen mit Zwitterblüten, die Klassen XXI-XXIII alle Pflanzen mit eingeschlechtigen und polygamischen Blüten. Die ersten 13 Klassen umfassen die Pflanzen, deren Blüten freie, weder untereinander, noch mit dem Gynäzeum verwachsene Staubgefäße von annähernd gleicher Länge haben. Die zu den Klassen XIV und XV gehörenden Pflanzen haben gleichfalls freie Staubgefäße, aber von ungleicher Länge. In den Klassen XVI-XIX sind die Staubgefäße ganz oder teilweise miteinander verwachsen; in Klasse XX sind sie mit dem Griffel verwachsen.
Zur nähern Charakteristik der einzelnen Klassen möge folgendes Schema dienen:
Die einzelnen Klassen des Linnéschen Systems zerfallen wieder in verschiedene Ordnungen. Diese Ordnungen werden in den ersten 13 Klassen nach der Zahl der Griffel und Fruchtblätter unterschieden und führen die Namen: Monogynia, Digynia, Trigynia, Tetragynia, Pentagynia, Hexagynia, Heptagynia, Octagynia, Enneagynia, Decagynia, Dodecagynia, Polygynia. Die XIV. Klasse umfaßt zwei Ordnungen, von denen die erste Gymnospermia genannt wird und durch vier einzelne Früchtchen charakterisiert ist, während die zweite, die Angiospermia, nur eine Frucht besitzt. Die XV. Klasse umfaßt gleichfalls zwei Ordnungen, die sich durch die Länge der Schotenfrüchte unterscheiden. Die erste mit kurzen Schoten, die nicht viel länger als breit sind, heißt Siliculosae, die zweite mit langen Schoten Siliquosae. In den Klassen XVI-XVIII und XX-XXIII werden die Ordnungen nach der Anzahl der Staubgefäße benannt und tragen dann dieselben Namen wie die Klassen I-XIII.
Die XIX. Klasse wird in 5 Ordnungen eingeteilt, deren Unterschiede folgende sind:
Die XXIV. Klasse zerfällt in 4 Ordnungen, nämlich 1) Farne, Filices, 2) Moose, Musci, 3) Algen, Algae, 4) Pilze, Fungi. Obgleich das Linnésche System zur Zeit für die wissenschaftliche Botanik nur noch von histor. Interesse ist, so wird es doch auch heute noch wegen seiner leichten Faßlichkeit und Einfachheit unter allen Systemen für den Anfangsunterricht als das geeignetste allgemein benutzt.
Die Literatur ist außerordentlich reich, doch behandeln die meisten Schriften nur Pflanzengruppen oder Florenbezirke. Von den größern Werken, die auch zum Teil nur die Phanerogamen berücksichtigen, sind folgende hervorzuheben: Linné, Genera plantarum (Leid. 1737); ders., Species plantarum (Stockh. 1753); De Candolle, Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis (Paris, seit 1824, noch im Erscheinen begriffen); Endlicher, Genera plantarum (Wien 1836-40; dazu 5 Supplemente, ebd. 1842-50); Kunth, Enumeratio plantarum (5 Tle. und 1 Supplement, Stuttg. 1833-50); Bentham und Hooker, Genera plantarum (4 Bde., Lond. 1864-83); Engler-Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien (Lpz. 1887 fg.); Eichler, Syllabus (5. Aufl., Berl. 1890); Pfitzer, Übersicht des natürlichen Systems der Pflanzen (2. Aufl., Heidelb. 1902).[247]
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