Alexanderbad

[134] Alexanderbad, das, liegt drei Viertelstunden von der[134] baierischen Stadt Wunsiedel, in einem reizendem Thale des Fichtelgebirges am Ufer der Kössein, umgeben von Anlagen, die sich bis auf die Höhe der Berge und bis zur hochliegenden Ruine Luxburg erstrecken. Es besteht der Ort aus 9 Häusern, worunter das Schloß mit 38 guten Wohnzimmern und einem Speisesaal. Ein anderes Haus mit 22 Zimmern ist nicht eingerichtet. Vom Schlosse führt eine doppelte Allee zum Brunnen und den zwei Brunnengebäuden mit einem Kursaale und 11 heizbaren Badezimmern. Die Quelle entdeckte 1734 ein Bauer aus Sichersreuth, der dadurch von der Wassersucht genas. Markgraf Friedrich von Baireuth baute 1751 ein Brunnenhaus und 1782 ließ Markgraf Alexander die Quelle in Quadern fassen, und schuf die wüste Gegend zu Anlagen um. Sie hat eine gewöhnliche Temperatur von 7° über Null. Das Wasser ist ganz hell und klar, und riecht stark nach kohlensauerm Eisen; die Luft steigt in vielen Blasen auf und betäubt sehr leicht, weßhalb die Arbeiter vorsichtig sein müssen. Man trinkt und badet, und letzteres vorzugsweise bei rheumatischen Uebeln. Das Trinken beginnt früh 5 Uhr, später wird gebadet und dann gefrühstückt. Die erwähnten Anlagen auf der Knebneyer Höhe, die zwei Hörner der Kössein, eines Theiles des Gebirges; der Ochsenkopf mit seinem Thurme; der Schneeberg, wo Rudolpstein stand und Weißenstadt liegt, und Wunsiedel mit seiner Harmoniegesellschaft sind die gewöhnlichsten Zerstreuungsorte für die Badegäste. Eger und Marienbad werden von hier aus besucht.

D.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 134-135.
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