[335] Astralgeist. Nach der Lehre mittelalterlicher Theosophen, wie des Paracelsus, Jak. Böhme u. a, besteht der Mensch aus drei wesentlichen Theilen: Leib, Seele und Geist, welche nach dem Tode wieder in ihren Ursprung zurückkehren; der Leib zur Erde, die Seele zu Gott, und der Geist, der aus dem Firmament, von den Gestirnen stamme, und aus Feuer und Luft bestehe, suche seine Elemente wieder. Das ist der Astralgeist, der nicht unsterblich ist, wie die Seele, aber doch von längerer Dauer, wie der Leib; er ist ein Zwischending und wird ein Bewohner des in neuen mystischen Zeiten so beliebten Zwischenreichs, er ist, wie sich ein älterer Schriftsteller ausdrückt, der eigentliche Hokuspokusmacher, der in allen alten und modernen Geistersehereien spukt. Er hängt nämlich noch halb und halb mit dem todten Leichnam zusammen, hat noch dessen Leidenschaften und Liebhabereien; er ist's, der den Seherinnen von Prevorst klein und groß, schwarz, weiß und grau erscheint; er ist der Vater der Ahnungen, prophetischen Träume und der unsichtbaren Maulschellen. Nach der Meinung Einiger ist er der subtile Duft des Blutes und der Nerven, und aus diesen Stoffen bildet er sich nach dem Tode heraus. Wenn Leichen der Erschlagenen frisch bluteten, die der Vergifteten weinten, wenn der Mörder hinzutrat, so waren das Wirkungen des wunderbaren Astralgeistes, der noch unsichtbar und rächend die einstige geliebte Hülle umschwebte.[335]