Attila

[353] Attila, König der Hunnen, von 433–454 nach Chr., den die Geschichte mit dem Namen »Geißel Gottes« bezeichnet hat. Sein Bruder und Mitregent Bleda fiel bald als Opfer der Herrschsucht Attila's. Durch das Vorgeben, das Schwert des Kriegsgottes gefunden zu haben, reizte Attila seine Horden zum Krieg. Die beiden Hauptpartien, welche in seiner Geschichte am deutlichsten hervortreten, sind seine Kriege mit dem byzantinischen Reiche und dann sein Zug gegen die Abendländer. Mit 700,000 Mann brach er in Gallien ein, zog sich aber, als er bei Chalons (451) geschlagen worden war, über den Rhein zurück, verwüstete das Jahr darauf den nördlichen Theil Italiens, und ließ sich nur durch den Papst Leo und durch ein ungeheures Lösegeld zur Umkehr bewegen. Im Jahre 454 starb er in der Nacht nach seiner Vermählung mit der schönen Ildikc am Blutsturze Er ward in das Bett eines abgeleiteten Stroms begraben; die Sclaven, welche das Begräbniß besorgt hatten, wurden getödtet. Attila war klein und häßlich, ganz dem Bilde eines Kalmucken ähnlich; seine Thaten charakterisiren ihn als einen wilden, grausamen Eroberer.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 353.
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