[209] Brünett nennt man als Gegensatz von blond die dunkelbraune oder schwarze Farbe der Haare und Augen. Sie ist mehr[209] dem Süden eigenthümlich, wie die blonde den nordischen Gegenden. Wenn wir schon im Artikel blond (s. d.) anführten, daß man den Brünetten eine erhöhte Lebhaftigkeit, mehr Feuer und Geist zuzuschreiben pflege, so darf hier wiederholt werden, wie alle Behauptungen der Art bei einiger nähern Prüfung schon sich als unhaltbar darstellen. Der Geist kehrt sich an keine Farbe des Haars und der Augen, und die Keime der Sanftmuth und Milde, wie die der im spätern Leben sich entwickelnden Leidenschaften treiben Wurzeln im Gemüthe des Kindes, noch ehe der Schmuck des Haars in entschiedener Farbe hervortritt. Je heißer das Klima, desto dunkler wird die Haarfarbe. Das Negerhaar ist pechschwarz; wie man sich vom Aequator entfernt, wird es lichter, nach den Polargegenden zu wieder dunkler; das Haar des Morgenländers ist schwarz, daher die schönen Bilder in orientalischen Dichtungen, wo das Haar der Mädchen, das in dichter Fülle über den Nacken herabrollt, der schwarzen Nacht, in der das Gesicht wie der Mond leuchtet, verglichen wird u. dergl. mehr (s. d. Art. blond und Haare).