Camaldulenser

[251] Camaldulenser Im Jahre 967 stiftete der Benedictiner-Mönch Romuald, welcher 1072 unter die Heiligen versetzt wurde, in dem Thale Camaldoli bei Arezzo in den Apenninen einen geistlichen Orden, der 1024 bestätigt und nach dem Thale benannt wurde. Ursprünglich war der Orden nur für das Einsiedlerleben bestimmt, aber Reichthümer veranlaßten die Mitglieder bald zum geselligen Klosterleben. Später theilte sich der Orden in verschiedene Zweige, welche durch Italien, Frankreich, die Schweiz, Oestreich und Polen verbreitet waren, aber gegen das Ende des 18. Jahrhunderts überall[251] aufgehoben wurden. Die Ordensleute waren zwar im Allgemeinen der Regel der Benedictiner unterworfen; hatten aber überdies noch sehr strenge Observanzen, als stetes Schweigen, häufiges Geißeln, und namentlich durften sie nie Fleisch, oder dem Fleische Verwandtes genießen, sondern ihre Speisen nur höchstens mit Oel anrichten' Auch Frauen traten, unter dem Namen Camaldulenserinnen, in diesen überaus strengen Orden. Sie trugen schwarze Schulterkleider, über denselben aber eine blendend weiße Klosterkappe, oder einen Kopfschleier.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 251-252.
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