[463] Condolenz, Mitgefühl, Beileidsbezeigungen gegen die Verwandten beim Todesfalle eines Bekannten oder Freundes. Bei uns äußert sich diese Beileidsbezeigung durch Schreiben (Condolenzschreiben) oder Visiten (Condolenzvisiten). Bei andern Völkern ist sie verschieden. Stirbt z. B. bei den Cirkassiern ein[463] Krieger, so versammeln sich die Freunde in seiner Wohnung, fallen auf die Knie und schlagen sich unter Wehklagen heftig die Brust, bis der nächste Verwandte ausruft: Es ist genug! Die Chinesen haben besonders ceremonielle Condolenzbriefe. Bei manchen wilden Völkern vertritt ein festliches Mahl, wobei stark gegessen, getrunken und des Todten gedacht wird, die Condolenz. Bei dieser Veranlassung stimmt man auch z. B. bei den Nadowessiern feierliche Gesänge an, welche den Geschieden preisen und die Hinterlassenen trösten.
B.