[114] Desroches, Madeleine Neveu, eine eben so schöne als gebildete und geistreiche Frau, die mit ihrer Tochter Catharine Desroches eines ausgebreiteten Russ in Frankreich genoß: beide Namen können nicht getrennt werden, denn wie beide im Leben und im Tode unzertrennlich waren, so sind sie es auch in den Werken, die von ihnen erschienen. Sie lebten ganz den Wissenschaften und dem Umgange mit geistvollen Freunden, wie Pasquier, Rapin, Harley, Scaliger und Andere; eine Sammlung von Gedichten, von Pasquier herausgegeben, führt den sonderbaren Titel: Flöhe der Demoiselle Desroches 1582, die besten Beiträge hatte diese selbst dazu geliefert. Die seltene vollkommene Einheit beider Frauen schien selbst die Vorsehung zu rühren; beide hatten immer den Wunsch gehegt, zusammen zu sterben, und sie starben an einem Tage, von der Pest, die in Poitiers wüthete, hingerafft. Die hinterlassenen Werke derselben erschienen in zwei Abtheilungen und später vereinigt 1604; sie enthalten meist Gedichte, unter denen einige größere, vorzüglich idyllische, und mehrere Uebersetzungen.
X.